Wednesday, July 14, 2010

14.07.2010 / Fähre von Russland nach Japan

Diesmal kurz und schmerzlos:

Abfahrt Vladivosok:
14. Juli 2010 um 1500 (okay, durch Verspätung war es dann 1630, but who the fuck cares?)

Ankunft: Saikaminato – Japan
16. Juli 2010 um 0800

Dann weiterfahrt (irgendwie, sitze gerade auf der Fähre und weiß noch nicht genau wie) nach Matsue. Dort bleibe ich für 5 Nächte.

Auf der Fähre sind mit mir die Familie, die ich auf der Fahrt von Irkutsk nach Vladivostok kennengelernt habe und Kwen.
Die Familie steigt allerdings in Südkorea aus. Dort machen wir einen Zwischenstopp, der acht Stunden dauert. Wir müssen in der Zeit auf der Fähre bleiben. Kwen zieht nach einer Nacht in Matsue weiter Richtung Nordosten Japans und unsere Wege trennen sich dann. Auf der Fähre treffen wir auf ein englisches Paar, einen Deutschen und einen Franzosen.

14.07.2010 / Russland / Fazit

Kurz gesagt:
Ich kam äußerst skeptisch dem Land gegenüber nach Russland und verlasse das Land begeistert und als Freund des Landes.

Ich habe in Russland so viel Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft erlebt wie sonst noch nie auf meinen Reisen. Das ist keine Übertreibung.
Wer würde in Deutschland für einen Touristen statt zur Arbeit zu fahren, ihn mit dem Bus in das Hotel begleiten? Wer würde in Deutschland bei der Frage nach einem Laden, die Person bis zu dem Laden begleiten? Im Zug aß ich meine Nudeln und hatte meinen Becher mit Teebeutel neben mir stehen (ohne Wasser). Die ältere Frau aus meinem Abteil nahm einfach den Becher und ging zum Spender mit heißem Wasser und brachte mir den Tee ins Abteil. Wer würde das in Deutschland machen?
Ich habe so viele kleine, schöne Geschichten in diesem Land erlebt, dass mein Bild von betrunkenen, unkultivierten russischen Menschen komplett verschwunden ist. Natürlich gibt es um die Bahnhöfe Obdachlose. Es gibt auch Menschen, denen es nicht so gut geht. Aber die gibt es überall.

Reist nach Russland und macht Euch ein Bild von dem Land. Es lohnt sich!

14.07.2010 / Russland / Vladivostok

In Vladivostok angekommen ist wieder duschen angesagt und wir, meine Familie und ich, machen eine Sightseeing Tour durch die Stadt. Es sind gefühlte 35 Grad Celsius im Schatten und ich bin am Ende der Tour fix und alle.
Das muss in der Hotelbar noch gefeiert werden.
Die Stadt hat eine bewundernswerte Bausubstanz, allerdings muss noch einiges renoviert werden.  Es wird aber daran gearbeitet.
Am Montag kommt Kwen mit dem Zug an und die Familie, Kwen und ich ziehen durch die Stadt. An einem Tag lerne ich noch ein russisches Pärchen kennen, mit denen wir dann abends in die Kneipe gehen. Das Pärchen hat vor nach Kanada auszuwandern und sie erhalten den ein oder anderen wertvollen Tipp.

Sunday, July 11, 2010

11.07.2010 / Russland / Transsibirische Eisenbahn Teil 2 - Irkutsk nach Vladivostok

Die Fakten:
Irkutsk liegt bei KM 5185,- der Strecke Moskau nach Vladivostok. Das Ziel, Vladivostok, liegt bei 9289. Es liegen also noch ca. 4.100 km vor mir. Abfahrt des Zuges ist am 8.7 um 04.15, Ankunft ist am 11.7 um 07.21. Dies ist alles Moskauer Zeit. Lokale Zeit ist 09.15 und 14.21. Ich fahre durch 2 Zeitzonen und der Spaß dauert ca. 3 Tage und 3 Stunden.
Im Moment (10.7 um 07.55 Uhr Moskauer Zeit) haben wir ca. 3 h Verspätung. Wen interessiert es?


In meinem Abteil sind 3 Mädels und Ich – A Traum (grins). Es ist jede Generation vertreten. Eine ältere Dame, eine Frau in meinem Alter und ein junges Mädel. Ich verstehe sie nicht, aber es ist trotzdem sehr schön.
Im gleichen Wagon reist auch eine Familie, mit der ich mich anfreunde. Sie sollten meinen Weg die nächste Woche begleiten. Die Eltern (Deutsch und Russisch) reisen mit Ihren 2 Kindern vier Jahre lang durch die Welt. Die Familie wohnt in Canada, wo es möglich ist, „home teaching“ zu machen. So werten die Kinder z.B. in Geschichte an die Städte des jeweiligen Themas gebracht und dort dann unterrichtet. So waren sie z.B. in Rom und haben das Imperium Romanum „live“ erleben dürfen. Das ist echt eine geile Sache! Deutschland sollte auch mal überlegen, dies zu erlauben.
Die drei Tage vergehen wie im Fluge und ich habe nun auch meinen ersten Vodka im Zug genossen. Eine Flasche (0,5L) zu dritt ist nicht viel.

In ca. 24 Stunden ist die Zugfahrt zu ende. Es ist ein wenig schade. Von den Vorurteilen dem Land gegenüber ist nichts übriggeblieben. Ich habe mich in Irkutsk so sicher gefühlt, wie sonst überall auch. Die Leute sind alle super nett, hilfsbereit.
Ich kann es jedem nur empfehlen mit der transsibirischen Eisenbahn zu fahren. Ist ganz einfach: Tickets kaufen und einsteigen!